Sophia Dawson kam wie ihre Mutter bereits gehörlos auf die Welt und hatte als Kind, das viel mehr als Unfall angesehen wurde, weil seine Eltern beide bereits Mitte 40 bei der Geburt waren, keine leichte Zeit. Sie musste lernen, sich anzupassen und einen Weg der Kommunikation finden, wobei zumindest ihre Mutter sie unterstützte, die schon vor über einem Jahrzehnt selbst vom Ehemann in eine Abhängigkeitsposition gezwängt worden war. Marilyn, ihre Mutter, wollte auf keinen Fall, dass ihrer kleinen Tochter dasselbe widerfährt. Also brachte sie ihr die Gebärdensprache bei und sorgte dafür, dass sie einen beinahe normalen Alltag führen konnte. Dabei belastete es Sophia von Jahr zu Jahr mehr, dass sie ihre älteren Brüder kaum zu sehen bekam, die beide einen Weg im Militär eingeschlagen hatten, während sie allein mit dem Vater auskommen musste, der mehr als nur konservative Ansichten vertrat und seine Tochter nicht so sehr schätzte, wie seine männlichen Nachkommen, obgleich er vor allem mit Rhys immer aneinandergeraten war. In der wenigen Zeit, die sie mit ihren Brüdern hatte, formte sie dennoch ein ungemein starkes Band mit Rhys und es fiel ihr schwer, zu akzeptieren, dass er ein Navy SEAL war und in vielen Auslandsmissionen eingesetzt wurde. Trotzdem vergaß sie die eigenen Probleme nie, schließlich musste sie ab einem gewissen Moment in ihrer Jugend vollkommen allein lernen, mit ihren Fähigkeiten, die sie als Mutantin enttarnten, umzugehen. Und sie schaffte es, lernte Kontrolle. Entgegen dem, was man von ihr erwartet hätte, machte sie einen der besten Schulabschlüsse ihres Jahrgangs und begann ein Studium. Ihr gesamtes Leben schien bergauf zu gehen, je älter sie wurde. Zumindest bis Rhys 2012 auf eine streng geheime Mission geschickt worden war, aus der er als einziger Überlebender hervorging und seine eigenen Mutantenkräfte aufgedeckt werden konnten. Wie bei einem Rattenschwanz fand man nun auch heraus, dass sowohl der Vater als auch seine beiden anderen Kinder, Sophia und Zachary, das X-Gen in sich trugen und die gesamte Familie wurde von der Gesellschaft geächtet. 2014 geschah dann noch etwas viel Schlimmeres: ihre Mutter, ihr Vater und ihr ältester Bruder starben bei einem Gasleck, weswegen sich Rhys durch seine Trauer von ihr distanzierte und sie völlig auf sich allein gestellt in dieser grausamen Welt zurückließ. Ganze zwei Jahre suchte sie nach ihrem Bruder, wollte Kontakt zu ihm aufnehmen, hatte allerdings nie Erfolg damit, bis sie 2016 von offiziellen Regierungsagenten entführt wurde und Rhys auf schmerzhafte Art und Weise wieder begegnete. Denn man zwang ihn, sich den Befehlen der Regierung zu beugen, weil man Sophia sonst umbringen würde. Mittlerweile schreiben wir das Jahr 2018 und die heute 29-Jährige befindet sich noch immer in den Fängen der Regierung. Sie ist das einzige Druckmittel, das Rhys auf einer geraden Linie hält und ihn dazu bringt, sich zu fügen. Offensichtlich möchte sie daher nichts mehr, als endlich wieder in Freiheit leben zu können und Zeit mit ihrem Bruder zu verbringen.

Rhys Dawson kam als zweiter Sohn der Familie auf die Welt und erlebte früh, wie brutal der eigene Vater gegenüber ihm und seinem älteren Bruder werden konnte. Er machte aus ihnen nicht nur förmliche Kindersoldaten, sondern züchtigte sie auch körperlich und vermittelte ihnen durchaus menschenfeindliche Ansichten, die Rhys schon immer stark belasteten, weswegen er sich mit höherem Alter gegen den Patriarchen stellte und prompt auf eine der berüchtigten Militärschulen innerhalb der USA kam, die Kinder auf das spätere Soldatendasein vorbereiteten. Hier entdeckte er zwar, dass er ein Mutant war, doch konnte er diesen Fakt stets verbergen, weswegen er anschließend eine Ausbildung bei der Navy begann und Glück hatte, dass einer der Ärzte medizinische Untersuchungen von Andersartigen verfälschte, sodass er nicht durchs Raster fiel und irgendwann sogar zu den Navy SEALs, genauer der United States Naval Special Warfare Development Group, bzw. dem SEAL Team 6, kam. Hier fand er nicht nur Kameraden, sondern Freunde. Freunde, mit denen er schwere Zeiten durchmachen musste; mit denen er verschiedenste Einsätze im Ausland vollbrachte. Bis sein Trupp 2012 auf einer geheimen Mission in einen Hinterhalt gelockt wurde und ein Soldat nach dem anderen fiel, bis nur noch Dawson übrig war, der aus seinen Emotionen heraus die Kontrolle über die eigenen Fähigkeiten verlor und die gesamten Feinde auslöschte, aber sich selbst auch als "Andersartigen" enttarnte. Statt als Held gefeiert zu werden, entließ man ihn unehrenhaft und denunzierte den Rest seiner Familie gleichermaßen. Dass andere Länder anfingen, Ermittlungen anzustellen und hinter die Wahrheit kommen wollten, was in diesem Einsatz wirklich passiert war, sorgte schließlich dafür, dass das eigene Land den letzten Augenzeugen - Rhys Dawson - beseitigen wollte und man inszenierte im Jahr 2014 ein vermeintliches Gasleck, das die gesamte Familie tötete. Alle, bis auf Rhys und seine kleine Schwester, zu der er bis dahin eine starke Verbindung gepflegt hatte. Weder Sophia noch er wussten allerdings, was tatsächlich hinter dem Vorfall steckte, weswegen er sich isolierte, in einer abgelegenen Hütte im Wald lebte und versuchte, die Zivilisation hinter sich zu lassen, bevor 2016 das Sokovia-Abkommen verabschiedet wurde und er aus der Sorge heraus, was mit seiner Schwester, die wie er eine Mutantin war, sein würde, das friedliche Dasein aufgab. So machte er sich auf die Suche nach ihr und traf immer wieder auf Sackgassen, ehe man ihm eröffnete, dass sie sich in den Fängen der Regierung befand und von ihm verlangt wurde, als kleines "Geheimprojekt" für eben diese Regierung tätig zu werden, da seine Schwester sonst ihr Leben verlieren würde. Rhys fügte sich diesem Zwang, wurde als geheimer Regierungssöldner tätig. Er tötet, damit seine Schwester leben kann.